Jörg Ernert

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Jörg Ernert

geb. 1974 in Leipzig, Deutschland; lebt in Leipzig.

Künstler.

Medien: Malerei.

 

Jörg Ernert bindet die Sujets seiner Malerei an eine konkret erfahrbare

Realität. Architektur- und Raumerfahrungen bilden meist den Ausgangspunkt

für seine Bilder. Die Titel der Bildserien lassen diesen Realitätsbezug

deutlich werden: Chinatown, Kraftwerk oder Automesse. Er wählt als Motive

Fabrikhallen, Straßenbahnen, Turnhallen und andere Architekturen und

öffentliche Orte. Ernerts expressive Malerei zeichnet sich durch eine

kraftvolle Pinselführung und intensive Farbgebung aus. Die Lebendigkeit und

Unmittelbarkeit, die seine Arbeiten ausstrahlen sind aber gleichermaßen

einem konzeptionellen Vorgehen unterworfen. Meist vollzieht sich der

Bildfindungsprozess und die Herstellung der Bilder in mehreren Schritten:

ein konkretes Erlebnis vor Ort führt zu einer Skizzierung der Situation mit

Tusche oder Kugelschreiber und ohne Farbauftrag. Die malerische Umsetzung

zum Bild folgt dann einem spontanen Impuls und orientiert sich kaum noch an

der vorliegenden Zeichnung, sondern emanzipiert sich durch die Farben und

das Vorstellungsvermögen des Malers. So konkret der Ausgangspunkt des

jeweiligen Bildes ist, so frei und abstrakt wird das Gesehene interpretiert.

Auch wenn die Bilder architektonische oder andere raumspezifische

Eigenheiten beibehalten, malt Jörg Ernert gegen die konkrete Realität an,

übersteigert und verändert die Situationen. Raumstrukturen lösen sich auf

und werden zu Flächen oder durch unklare Elemente im Bild ergänzt. Die Räume

bekommen damit eine eigene Relation und Geometrie. Ernert lotet die

Untiefen der Projektion, der Erinnerung und die verborgene Kontraste

zwischen der individuellen Erfahrung einer Architektur und ihrer

eigentlichen Funktion aus. Die erkennbaren Teile in seinen Bilder stehen

inmitten einer bewegten und dynamischen Raumdarstellung. Der sichere Grund

einer figurativen oder konkreten Malerei wird den Betrachtern entzogen. Jörg

Ernert schafft es ohne Bedeutungskitsch und große geschichtliche oder

verklausulierte Verweise auf die eigene Biografie und Persönlichkeit,

intensive Erfahrungen zu vermitteln. Diese Intensität überträgt sich auf die

Betrachter und verweist darauf, das in jedem Moment unseres Alltags und

Erlebens Möglichkeiten für eine komplexe und neue Sichtweise bestehen.

 

Maik Schlüter 2006

 

 

Auswahl Ausstellungen

2005

Laden fuer Nichts Leipzig

Galerie Kampl München

2006 Arario Galerie Bejing

Galerie Rothamel Frankfurt

Leipziger Jahresausstellung (Preisträger)

Laden fuer Nichts Leipzig

 

 

Lebenslauf

1974

geboren in Leipzig

1991 - 1996 Studium an der Hochschule für Graphik und Buchkunst Leipzig (HGB), u. a. bei Wolfram

Ebersbach und Neo Rauch

1991 - 1996

Fachklasse Malerei/ Grafik bei Prof. Sighard Gille, Diplom mit Auszeichnung

Ebersbach und Neo Rauch

1996

freier Studienaufenthalt in New York City

1998 - 2001

Aufbaustudium an der HGB Leipzig bei Prof. Sighard Gille, Meisterschüler-Titel

2000 Stipendium der Eduard Bargheer-Stiftung

2001 Stipendium des Freistaates Sachsen

seit 2004 Lehrauftrag an der HGB Leipzig im Fachbereich Malerei